Die Robert Bosch Stiftung blickt auf ihre Förderung 2022 zurück. Welche Themen im Fokus standen, erfahren Sie im Folgenden.
Für ihre gemeinnützige Arbeit in den drei Fördergebieten Gesundheit, Bildung und Globale Fragen hat die Stiftung 2022 rund 149 Millionen Euro aufgewendet. Neben der konkreten Projektförderung stellte die Stiftung unter anderem knapp 61 Millionen Euro für Investitionen zum Umbau der Gebäude am neu gegründeten Bosch Health Campus zur Verfügung.
Neben der Förderung eigener Einrichtungen wie des Bosch Health Campus, des Robert Bosch College UWC oder des International Alumni Center, entwickelt die Stiftung eigene Projekte und geht weltweit Partnerschaften ein. 2022 war sie in über 25 Ländern aktiv und hat knapp 300 neue Förderungen auf den Weg gebracht.
An den Standorten Stuttgart und Berlin sind heute rund 170 Mitarbeitende tätig. Gemeinsam mit den Partner:innen der Stiftung entwickeln sie Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen, um einen systemischen Wandel zu ermöglichen.
„Ich danke allen Mitarbeiter:innen und Partner:innen der Stiftung, die unsere Arbeit im Jahr 2022 mit großem Engagement unterstützt haben. Dieser leidenschaftliche Einsatz für unsere gemeinsamen Ziele lässt mich trotz der großen Aufgaben zuversichtlich in die Zukunft blicken.“
Seit fast 60 Jahren führt die Robert Bosch Stiftung das soziale und gesellschaftliche Engagement des Unternehmers und Stifters Robert Bosch fort. Die Stiftung hält rund 94 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus der Dividende. Als gemeinnützige Stiftung ist sie nicht unternehmerisch tätig. Die Stimmrechte der Geschäftsanteile hat sie auf die Robert Bosch Industrietreuhand KG übertragen. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 2,2 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben.
Die Stiftung hat wenige Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine 2022 die betroffenen Partner:innen vor Ort mit 4,5 Millionen Euro Sonderbudget unterstützt. Etwa ebenso viel steht dafür 2023 zur Verfügung, allerdings unter anderen Vorzeichen: weniger Nothilfe, mehr strategische Unterstützung für den Wiederaufbau. In allen Bereichen der Stiftung entstanden Projektideen, um den Ukrainer:innen zu helfen. Die Geschäftsführung traf in Absprache mit dem Kuratorium sehr früh die Entscheidung, Sondermittel für die Ukraine zur Verfügung zu stellen. Insgesamt wendete die Stiftung 4,5 Millionen Euro für rund 40 Projekte auf. Das Spektrum war breit:
• Evakuierungen und Schutzmaßnahmen,
• Lieferung medizinischer Hilfsgüter,
• psychologische Ersthilfe für Geflüchtete,
• Begleitung von nach Deutschland geflüchteten Schüler:innen und Lehrkräften
• Unterstützung zivilgesellschaftlicher Organisationen.
Das Gros der Fördermittel der Robert Bosch Stiftung floss auch 2022 in die Fördergebiete Gesundheit, Bildung und Globale Fragen. Im Fördergebiet Gesundheit stand das weitere Zusammenführen aller Stiftungsaktivitäten und -institutionen im Bosch Health Campus (BHC) im Vordergrund. Der Campus vereint alle Aktivitäten und Institutionen der Stiftung im Bereich Gesundheit unter einem Dach: die Behandlung von Patient:innen, biomedizinische Forschung, medizinisch-pflegerische Aus- und Weiterbildung sowie die Förderung und das Ausprobieren vielversprechender neuer Ideen für eine bessere Gesundheitsversorgung.
Im Fördergebiet Bildung setzt sich die Stiftung für ein chancengerechtes, leistungsstarkes und auf das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen ausgerichtetes Bildungssystem ein. Dazu zeichnet sie unter anderem jährlich gute Schulen mit dem Deutschen Schulpreis aus. Der mit 100.000 Euro dotierte Preis ging 2022 an das Regionale Berufliche Bildungszentrum Müritz in Waren, Mecklenburg-Vorpommern. Die Schule konnte die Jury mit einer Unterrichtsqualität überzeugen, die ein hohes fachliches Niveau und einen starken Bezug zur Lebenswelt der Schüler:innen hat.
Im Fördergebiet Globale Fragen engagiert sich die Stiftung für ein friedliches Zusammenleben auf der Welt und widmet sich den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Dazu zählt, für ein gutes Miteinander in der Einwanderungsgesellschaft zu sorgen, in der Menschen mit Migrationsgeschichte mit ihren Anliegen und Fähigkeiten wahrgenommen werden und gleichberechtigt teilhaben können. 2022 wurden Digitalisierung und soziale Medien oft als Treiber der gesellschaftlichen Spaltung und Vereinzelung gesehen. Drei von uns geförderte Projekte zeigen aber, dass sie auch den Zusammenhalt stärken: Grenzübergreifende Facebook-Gruppen, einfühlsame Chat-Bots, Migrant:innen als Coaches von Beratungsstellen.
Gerade Menschen mit Migrationsgeschichte nutzen digitale Tools und Medien, um sich in Deutschland zu vernetzen und gesellschaftliche Barrieren zu überwinden.
Zu den großen Herausforderungen unserer Zeit zählt die Klimakrise. Auf der 27. Weltklimakonferenz in Sharm-El-Sheich im November 2022 rückte die Stiftung zwei Themen in den Mittelpunkt: Zum einen will sie die Sichtbarkeit von Betroffenen aus afrikanischen Ländern in internationalen Klimaverhandlungen stärken, indem sie jungen Menschen, Frauen, Landwirt:innen, Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen und indigener Gruppen die Konferenzteilnahme ermöglichte. Zum anderen beschäftigt sich die Stiftung mit Zukunftsfragen der Migration, zum Beispiel damit, dass eine große Zahl an Menschen in Folge des Klimawandels ihre Heimat verlassen wird.
Die Robert Bosch Stiftung hat sich auf den Weg gemacht, bis 2050 eine Netto-Null-Organisation zu werden. Dazu erhebt sie seit 2019 einen Corporate Carbon Footprint (CCF) nach GHG Protocol für ihren Geschäftsbetrieb. Welche Maßnahmen im Einzelnen ergriffen werden, erfahren Sie auf der Seite Nachhaltigkeit bei der Robert Bosch Stiftung.