Warum machen wir das Projekt?

Auf der Konferenz zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) und der UN-Klimakonferenz im November (UNFCCC) wollen die Länder der Welt gemeinsame Antworten auf die globalen Herausforderungen durch Landdegradation und den Klimawandel finden. Beide Konferenzen finden in diesem Jahr auf dem afrikanischen Kontinent statt, die UNCCD in Abidjan in Côte d’Ivoire, die UNFCCC in Sharm el-Scheich, Ägypten. Landnutzung und Klimawandel betreffen Afrika in besonderem Maße, denn Böden, Wasser und Ökosysteme stehen extrem unter Druck– einerseits durch Klimawandelfolgen, zu denen Extremwetterereignisse wie Dürren zählen, andererseits durch nicht nachhaltige Praktiken in der Landwirtschaft, bei der Viehhaltung und durch Abholzung. Um die Lebensgrundlagen der Menschen zu erhalten, Biodiversität zu schützen und Klimaresilienz zu stärken muss eine regenerative wie gerechte Transformation der Landnutzung auf den Weg gebracht werden. Dazu braucht es durchsetzungsfähige afrikanische Stimmen und Perspektiven und Journalist:innen, die die verhandelten Themen und Perspektiven einordnen und den Menschen vor Ort vermitteln können.

Die afrikanische Bevölkerung erfährt über Debatten, Initiativen und Entscheidungen in den UN-Konferenzen jedoch allenfalls aus dem Material internationaler Nachrichtenagenturen, wenn überhaupt. Afrikanische Medienhäuser haben in der Regel nicht die Mittel, Journalist:innen an globalen Foren teilnehmen zu lassen. Wir leisten mit der Förderung von Internews einen Beitrag zu genuin afrikanischer Berichterstattung für ein lokales Publikum, indem Medienvertreter:innen virtuell und in Präsenz Zugang bekommen zu den Verhandlungen, zu Entscheidungsträger:innen aus Politik und Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Initiativen und indem die inhaltlichen Zusammenhänge beider Konferenzen vorbereitend mit den Teilnehmenden diskutiert werden.

Was wollen wir erreichen?

Die Vereinbarungen, die aus den Verhandlungen der UNCCD und UNFCCC hervorgehen, werden für die Zukunft afrikanischer Gesellschaften und den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen von entscheidender Bedeutung sein. Eine ausgewogene und fundierte Berichterstattung unterstützt die lokale Bevölkerung darin, ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Landdegradation in ihrem lokalen Kontext zu entwickeln.

Die Qualifizierung und Begleitung afrikanischer Journalist:innen zur UNCCD und UNFCCC im Rahmen des Earth Journalism Network (EJN) von Internews hat zum Ziel, sowohl die Qualität als auch die Quantität der Medienberichterstattung in verschiedenen Ländern Subsahara-Afrikas zu verbessern. Die Journalist:innen berichten bereits im Vorfeld der UN-Konferenzen, während der Vertragsverhandlungen und im Anschluss der beiden globalen UN-Foren. So wird die Transparenz der Verhandlungen für afrikanische Öffentlichkeiten erhöht, afrikanischen Perspektiven Raum gegeben und dem Bedarf nach qualifizierter Medienberichterstattung Rechnung getragen. Über die beiden UN-Konferenzen hinaus stärkt das Projekt sowohl das regionale und globale Netzwerk von Fachjournalist:innen, die über den Klimawandel berichten, wie auch die Beachtung des Themas in den Medienhäusern der Teilnehmenden.

Wie funktioniert das Projekt?

15 Journalist:innen aus Ländern Subsahara-Afrikas werden virtuell an der UNCCD und in Präsenz an der UNFCCC teilnehmen. Erfahrene afrikanische Trainer schulen die Journalist:innen im Vorfeld zu den dort verhandelten Themen und betreuen sie während der UN-Konferenzen. Als Einstieg nehmen die Journalist:innen an einem Orientierungsworkshop teil, der sowohl inhaltlich zu den Konferenzthemen informiert als auch Hinweise gibt, wie sich Berichterstattende auf den Konferenzen und begleitenden Veranstaltungen zurechtfinden. Während der Konferenzen finden am Vormittag tägliche (Video-)Briefings für die Journalist:innen statt, in denen die Trainer die wichtigsten Ereignisse des Tages erläutern. Die Trainer agieren überdies als Mentoren und unterstützen die Journalist:innen bei der Produktion ihrer Geschichten. Ebenso werden Briefingtermine mit hochkarätigen Redner:innen organisiert.