Über das Programm

Rassismus und seine Auswirkungen auf Lebenschancen und Repräsentation stellen große Herausforderungen dar. Gleichzeitig sind sie Realität für viele Menschen in Europa, seien es Geflüchtete und Neuzugewanderten oder Menschen mit einer familiären Migrationsgeschichte. Bisher wird Antirassismusarbeit häufig von etablierten Organisationen und weißen Personen geleistet. Dadurch werden die die Perspektiven von Expert:innen mit eigener Rassismus- und Diskriminierungserfahrung  vernachlässigt. Das Programm „Support for Racial Justice in Europe“ strebt daher an, die Defizite von Entscheidungen und Maßnahmen der Anti-Diskriminierungs-Politik der EU stärker auf die Betroffenen auszurichten und effektiver zu gestalten.
Durch eine Zusammenarbeit zwischen den Thementeams Ungleichheit und Einwanderungsgesellschaft unterstützt das Programm fünf Organisationen von Expert:innen mit gelebter Erfahrung: #DiasporaVote!; Union of Justice; Equinox Initiative for Racial Justice; Roma Center e.V. und das European Network Against Racism. Diese Organisationen werden durch Förderung gestärkt, damit sie Zugang zu Entscheidungskreisen, Vernetzung und Gehör bekommen und eine erfolgreiche Advocacy-Arbeit auf europäischer Ebene und aus einer intersektionaler Perspektive leisten können. Ziel ist es, dass Diskriminierung und Ungleichbehandlung von EU-Organisationen und Regierungen in ihrer gesamten Tragweite, einschließlich ihrer Verknüpfungen mit anderen Themen, wie Klimagerechtigkeit, Strafverfolgung und Bildung, anerkannt und angegangen werden.
 

Details

Warum fördern wir die Organisationen?

Die Ungleichbehandlung und Diskriminierung gegen Menschen mit Rassismuserfahrung zeigt sich europaweit in allen Lebensbereichen. Sie beeinflusst sowohl die individuelle Lebensführung als auch die Leistungsfähigkeit europäischer Gesellschaften. Um die Gleichberechtigung aller Menschen zu sichern ist es entscheidend, auf Rassismus und Ungleichbehandlung basierende Missstände auf europäischer Ebene zu thematisieren, Gegenmaßnahmen zu entwickeln und diese umzusetzen. Zudem ist es wichtig, an der Überschneidung dieser Themen mit anderen gesellschaftspolitischen Fragen zu arbeiten. Zusätzlich zur mangelnden Repräsentation in Institutionen der EU fehlt es oft an Ressourcen und Vernetzung für Organisationen, die von Betroffenen geleitet werden. Es ist daher notwendig, die erforderliche Unterstützung und Möglichkeiten zu bieten, um die Interessenvertretung von betroffenen Menschen in Europa zu gewährleisten. Nur so kann die volle Wirkung dieser Organisationen ausgeschöpft werden.

Was ist das Ziel?

Das Programm zielt darauf ab, die von den Betroffenen geleiteten Organisationen zu stärken und ihren Zugang zu den Entscheidungsgremien und die Anerkennung ihrer Expertise sicherzustellen. Ihre Vernetzung soll die Schlagkraft ihrer Aktivitäten erhöhen und eine vollumfängliche Advocacy-Arbeit ermöglichen. Dabei geht es in erster Linie um den Abbau bestehender Defizite bei Entscheidungen und Maßnahmen durch die Beteiligung rassifizierter Gruppen. So soll die Anti-Diskriminierungspolitik der EU mehr auf die Betroffenen fokussiert und effektiver werden.

Wie funktioniert das Programm?

Das Programm unterstützt die geförderten Organisationen darin, ihre Advocacy-Arbeit gegenüber europäischen Institutionen zu stärken. Dabei entscheidet jede Organisation selbst, in welchem Bereich sie ihre Arbeit stärken wollen, bspw. als Interessensvertretung, durch Bildungs- oder Kampagnenarbeit.

Ihre Ansprechpersonen

Apolline Moulaire
Projektmanagerin
Tel.0711 46084-316
E-Mail an Apolline Moulaire
Dr. Ferdinand Mirbach
Senior Expert
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