Warum machen wir das Projekt?
Große Ungleichheit und geringe soziale Mobilität sind in vielen OECD-Ländern ein Problem. Das derzeitige wirtschaftliche Umfeld, die Auswirkungen der Pandemie und rasant steigende Lebenshaltungskosten bedrohen die Chancengleichheit und die soziale Mobilität heutiger und künftiger Generationen. Zusätzlich verstärkt werden diese Entwicklungen durch Megatrends wie die Digitalisierung und die grüne Transformation. In den letzten zwei Jahrzehnten hat die OECD eine Vielzahl von quantitativen und analytischen Erkenntnissen gewonnen, die dazu beigetragen haben, das globale Bild der Ungleichheit zu verändern und zu zeigen, dass eine Verbesserung der Chancengleichheit für alle von großem Nutzen für die Gesellschaft und die Wirtschaft sein kann. Es werden jedoch ergänzende Erkenntnisse benötigt, die sich auf die Erfahrungen der von Ungleichheit Betroffenen und der Organisationen stützen, die sich vor Ort für die Reduzierung von Ungleichheit und die Förderung von Chancengleichheit einsetzen, um die Politik zu informieren und die Forschungsergebnisse in einen Zusammenhang zu stellen.
Was wollen wir erreichen?
Das Projekt zielt zum einen darauf ab, die Wissensbasis über Ungleichheiten zu erweitern, indem Perspektiven aus der Praxis einbezogen werden. Was sind die wichtigsten Dimensionen der Ungleichheiten und wie überschneiden sie sich? Was sind die größten Hindernisse, die wahrgenommen werden? Welche Forderungen und Lösungen schlagen betroffene Menschen und Gemeinschaften vor? Die Stimmen der Betroffenen zu hören, vertieft unser Verständnis von Ungleichheit, baut Vertrauen auf und bringt innovative Lösungen hervor. Das zweite Ziel des Projekts ist es, die Zugänglichkeit der OECD-Evidenzbasis zu verbessern, so dass sie eine Grundlage für die Lobbyarbeit von zivilgesellschaftlichen Organisationen und die Bildung von sozialen Bewegungen im Allgemeinen bietet. Indem die OECD-Statistiken und -Analysen interessanter gemacht werden, wird eine öffentliche Debatte gefördert und das Bewusstsein dafür geschärft, wie Ressourcen und Chancen in der Gesellschaft verteilt sind. Beide Ziele sollen durch einen interaktiven Ansatz erreicht werden, der den Wissenstransfer zwischen allen an der Diskussion beteiligten Seiten fördert.
Wie funktioniert das Projekt?
Die OECD arbeitet mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und unterrepräsentierten Gemeinschaften zusammen, um eine Reihe von Organisationen zu identifizieren, mit denen virtuelle bilaterale Treffen stattfinden werden. Ziel dieser Treffen ist es, Wissen auszutauschen, indem sowohl die Initiativen und Erfahrungen der Organisation kennengelernt als auch die Arbeit der OECD zum Thema Ungleichheit vorgestellt werden. Im Anschluss daran werden mehrere persönliche Treffen mit Vertreter:innen ausgewählter Organisationen, Freiwilligen und ihren Begünstigten organisiert. Dies wird in Form einer Fallstudie geschehen. Mögliche Formate sind die Befragung von Mitarbeiter:innen, die Organisation von Fokusgruppen sowie die Teilnahme an alltäglichen Aktivitäten. Schließlich werden alle gesammelten Daten strukturiert und analysiert, so dass sie auf dem OECD-Webportal veröffentlicht werden können. In Absprache mit den zivilgesellschaftlichen Organisationen wird die OECD innovative Formate und andere Möglichkeiten zur Präsentation der Ergebnisse prüfen.
An wen richtet sich das Projekt?
Die Zielgruppe sind zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für die Beseitigung von Hindernissen zur Chancengleichheit einsetzen, und ihre Stakeholder, d.h. Menschen, die von Ungleichheit betroffen sind und die von der Arbeit solcher Organisationen unterstützt werden. Organisationen, die benachteiligten Gruppen (einschließlich Kindern und Jugendlichen) helfen, Frauen und Mädchen stärken und Minderheiten unterstützen, die von sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung betroffen sind, werden vorrangig gefördert.