Die Welt steht heute vor vielen ernsten Problemen: der Aufstieg autoritärer Regierungen, Rückschläge bei der Einhaltung der Menschenrechte sowie ein Anstieg an Konflikten und Naturkatastrophen. Hinzu kommen Kürzungen bei der Finanzierung der Arbeit der Zivilgesellschaft. Die Auswirkungen dieser Probleme betreffen Menschen mit Behinderungen noch stärker als andere. In einer Welt, in der Menschen mit Behinderung vielfach diskriminiert werden, müssen sie selbst für ihre Rechte einstehen. Damit ihre Bemühungen um Würde, Unabhängigkeit und Selbstvertretung Wirkung entfalten können, werden jedoch mehr Ressourcen benötigt.
Die Bewegung für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (Disability Justice) ist stark unterfinanziert. Das Human Rights Funders Network berichtet, dass nur zwei Prozent der Fördermittel für Menschenrechte an Menschen mit Behinderungen gehen. Dabei machen Menschen mit Behinderungen 16 Prozent der Weltbevölkerung aus. Der Großteil der Fördermittel kommt außerdem nicht direkt bei ihnen an, sondern fließt über mehrere Kanäle, bevor er die Betroffenen erreicht.
Diesen Herausforderungen widmet sich die Robert Bosch Stiftung in ihrer Arbeit zur Reduzierung von Ungleichheit durch die Vertiefung der Schwerpunkte Disability Rights und Disability Justice. Wir wollen die Arbeit von Menschen mit Behinderungen unterstützen und die weltweite Behindertenbewegung stärken. Dafür arbeiten wir mit Organisationen von und für Menschen mit Behinderungen zusammen, die von den Betroffenen selbst geführt werden (OPDs). Ebenso pflegen wir Partnerschaften mit Förderern, die durch partizipative Förderansätze die Bedarfe von Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt ihrer Förderpraxis stellen.
Im Rahmen dieser Arbeit unterstützen wir vier Organisationen: Disability Rights Advocacy Fund, Center for Inclusive Policy, ADD International und Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V (ISL).