Aufgrund des Klimawandels werden Hunderte von Millionen Menschen ihre Heimat verlassen und innerhalb ihres Landes oder in angrenzende Regionen migrieren müssen. Die geopolitischen Auswirkungen dieser Migrationsbewegungen thematisiert eine Veranstaltung der Stiftung auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2023.
Mit dem Side Event „Shifting (b)orders? The geopolitics of climate-related migration“ am 18. Februar 2023 setzt die Robert Bosch Stiftung das Thema klimabedingte Migration auf die Agenda der Münchner Sicherheitskonferenz. Schon jetzt verlassen Millionen Menschen infolge des Klimawandels ihre Heimat. Künftig wird eine noch größere Zahl an Menschen migrieren, fliehen oder geplant umgesiedelt werden müssen. Laut dem Groundswell Report könnten bis zum Jahr 2050 in sechs Regionen der Welt an die 216 Millionen Menschen innerhalb ihres Landes fliehen müssen. Häufig sind Länder und Regionen betroffen, die schon jetzt als fragil und konfliktanfällig gelten, wie beispielsweise das Horn von Afrika. Doch die Debatte darüber, wie sich klimabedingte Migration geopolitisch auswirkt, steht erst am Anfang.
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz will die Stiftung mit dieser Veranstaltung die Herausforderungen, aber auch Chancen dieser Migration, im Englischen “climate mobility” genannt, ins Bewusstsein internationaler Außen- und Sicherheitspolitik-Expert: innen rücken. Große Migrationsbewegungen, auch innerhalb von Ländern, können zu politischer Instabilität führen und Konflikte verschärfen, vor allem dort, wo die politische Führung schwach ist. Migration ist aber auch eine wichtige Strategie, sich an den Klimawandel anzupassen, überall dort, wo veränderte klimatische Bedingungen oder regelmäßig wiederkehrende Umweltkatastrophen die Lebensgrundlagen der Menschen bedrohen. Sie ist nicht zuletzt auch eine Chance, dem Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel, der sich in vielen Ländern des Globalen Nordens verschärft, zu begegnen.
Die Robert Bosch Stiftung ist seit 2016 strategische Partnerin der Münchener Sicherheitskonferenz. Dabei ist es der Stiftung ein besonderes Anliegen, auch Vertreter:innen aus dem Globalen Süden in internationalen Entscheidungsprozessen Gehör und Gelegenheit zur Mitgestaltung zu verschaffen. So diskutieren auf dem Side Event unter anderem Botschafterin Namira Negm, Direktorin des African Migration Observatory bei der African Union, David Miliband, Präsident und CEO des International Rescue Committee sowie Andrew Gilmour, Geschäftsführer der Berghof Foundation und ehemals stellvertretender UN-Generalsekretär für Menschenrechte über vielversprechende Ansätze und Strategien für den Umgang mit klimabedingter Migration.