Sechs Schulen hat die Jury mit dem Deutschen Schulpreis 2023 ausgezeichnet. Der Hauptpreis geht in diesem Jahr an die Eichendorffschule in Bayern. Die Trophäe wurde der Schule von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin überreicht.
Die Eichendorffschule im bayerischen Erlangen gewinnt den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2023. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte der Schule heute im Tempodrom in Berlin die begehrte Trophäe. Fünf weitere Preise in Höhe von 30.000 Euro gehen an die Rothenburg-Grundschule in Berlin, die Berufliche Schule ITECH in Hamburg, die Grundschule am Dichterviertel in Mülheim an der Ruhr, die Nelson-Mandela-Gesamtschule in Bergisch Gladbach und die Grundschule Op de Host in Horst. Die weiteren neun Finalisten erhalten einen Anerkennungspreis in Höhe von je 5.000 Euro. Mit dem renommierten Wettbewerb zeichnen die Robert Bosch Stiftung GmbH und die Heidehof Stiftung GmbH seit 2006 jährlich die besten Schulen aus. Kooperationspartner sind die ARD und die ZEIT Verlagsgruppe.
Die Eichendorffschule in Erlangen ist ein „Gamechanger“ für ihre Schüler:innen, die hier im wahrsten Sinne eine neue Chance für ihren Schulabschluss und ihren beruflichen Lebensweg erhalten. „Der Eichendorffschule gelingt es, den Schüler:innen, die von der Grundschule oftmals nur das Gefühl des Scheiterns kennen, die Angst vor Fehlern zu nehmen und ihnen wieder Freude am Lernen zu vermitteln“, sagt Prof. Dr. Thorsten Bohl, Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises und Direktor der Tübingen School of Education. Dafür setzt die Schule unter anderem auf selbstorganisiertes und eigenverantwortliches Lernen. Der „Raum der Mathematik“, eine digital unterstützte Lernumgebung für Kinder der fünften und sechsten Klasse, gibt vielen zum ersten Mal das Gefühl, Mathematik zu verstehen.
Die Eichendorffschule hat einen gebundenen Ganztagsbetrieb mit vielfältigen musischen, kulturellen, ökologischen und technischen Themen etabliert – eine Ausnahme in Bayern. Durch ihr pädagogisches Konzept biete die Schule eine anregende Lernumgebung, die insbesondere benachteiligten Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven eröffne, so Bohl.
Ausführliche Hintergrundinformationen zur Eichendorffschule in Erlangen, den fünf weiteren Preisträgern und allen nominierten Schulen finden Sie in der Publikation zum Deutschen Schulpreis 2023. In der Broschüre mit Methodenteil erklären Mitglieder der Jury, was den Unterricht an den Schulen auszeichnet.
„Die über 100 Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises machen Hoffnung. Sie sind Ideenlabor und Impulsgeber für ein zukunftsfähiges Schulsystem.“
Im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht die Qualität des Unterrichts und die Frage, wie Schulen das Lehren und Lernen für ihre Schüler:innen am besten gestalten können. Alle Finalisten haben in den vergangenen Monaten ein aufwendiges Bewerbungsverfahren durchlaufen. Die Expert:innen der Jury hatten zunächst 20 Schulen aus 85 Bewerbungen ausgewählt. Diese wurden im Mai und Juni dieses Jahres von Juryteams besucht und begutachtet. Im Anschluss nominierte die Jury 15 Schulen für die Endrunde des Deutschen Schulpreises 2023. Seit Beginn des Programms haben sich rund 2.500 Schulen um die Auszeichnung beworben.
Die Konzepte der Preisträgerschulen werden anschließend ausgewertet, aufbereitet und über Fortbildungen, Publikationen und die Online-Plattform Deutsches Schulportal allen Schulen zugänglich gemacht. Ein Kreislauf, in dem sich gute Schulpraxis verstärkt und verbreitet. „Zwar können Mut, Tatendrang und Kreativität allein die strukturellen Herausforderungen, vor denen unser Bildungssystem steht, nicht lösen. Sie sind aber Ansporn, wenn nicht gar Verpflichtung, für eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Beteiligten in Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft“, sagt Dr. Bernhard Straub, Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung.